Die Gemeindeleitung stellt sich auf ...

Der damalige Pfarrer Schreiber litt als Folge einer dauernden Medikamentenbelastung, die durch seine Bluterkrankheit und durch Kriegsverletzungen bedingt war, unter fortschreitendem Leistungsabfall. Während eines Erholungsurlaubs 1962 übernahm Pfarrer Jung aus Ratingen seine Vertretung, und wurde anschließend von der Kreissynode beauftragt, bis auf weiteres an den Presbytersitzungen in Linnep teilzunehmen und den Vorsitz entweder allein oder in Gemeinschaft mit Pfarrer Schreiber zu führen. Diese Maßnahme hat sich für alle Beteiligten als nützlich erwiesen. Für Pfarrer Schreiber war es eine hoch nötige Entlastung und für die Gemeinde war es wichtig, bei den kommenden Entscheidungen über das Millionen-Projekt "Gemeindezentrum" einen kompetenten und leistungsfähigen Pfarrer zu haben.

Im Frühjahr 1964 wurde das Presbyterium neu gewählt. Nun kam es darauf an, Persönlichkeiten an die Spitze der Gemeinde zu berufen, die den kommenden Aufgaben gewachsen waren und die bereit und in der Lage waren, einen großen Teil ihrer Zeit zur Verfügung zu stellen, um nicht nur den schwer kranken Gemeindepfarrer Schreiber von Verwaltungsaufgaben möglichst freizustellen, sondern auch die für die Bauinvestitionen notwendigen, oftmals kurzfristigen Entscheidungen im Sinne der Gemeinde zu treffen. Zwecks Aufteilung der Verantwortungsbereiche wählte man ausnahmsweise drei Kirchmeister: einen Finanz-, einen Bau- und einen Verwaltungskirchmeister.


... und wagt die Entscheidung

Derart vorbereitet entschied das Presbyterium am 5. Juli 1964 in einer Sondersitzung :

"Das Presbyterium beschließt einstimmig den Neubau eines Gemeinde-Zentrums an der Alten Kölner Straße nach den Plänen des Herrn Prof. Fahrenkamp.
Das Gemeindezentrum soll folgende Gebäude enthalten:

1.) Gemeindesaal
2.) Kindertagesstätte
3.) Landkrankenstation mit Schwesternwohnung
4.) Jugendräume
5.) Büroräume
6.) Pfarrhaus
7.) Hausmeisterwohnung.

Das Presbyterium entschloss sich zu dieser Maßnahme, weil außer einem kleinen Sälchen und einem Pfarrhaus, die beide völlig deplatziert liegen, keine Möglichkeit für die dringend nötige Gemeindearbeit an einer seit 1945 verdoppelten Gemeinde vorhanden ist. Zudem macht dem Presbyterium die Unsicherheit auf den Zufahrtswegen seit jeher Sorge."

(Text nach Otto Willms)     weiterlesen